Zum Inhalt springen

Alles was ihr über Pilates wissen müsst

Kategorie: Pilates

Habt ihr schon mal etwas von Pilates gehört und euch gefragt: Was ist Pilates eigentlich genau? Dann seid ihr hier genau richtig! Wir erklären euch, für wen Pilates eine geeignete Sportart ist, was sie bringt, welche Arten es gibt und welche Prinzipien dieser Sportart zugrunde liegen. Wer lieber direkt mehr über Pilatesübungen lesen möchte, kann sich gerne diesen Artikel anschauen. Wir starten hier zunächst mit was genau Pilates eigentlich ist.

Was genau ist Pilates?

Pilates ist ein ganzheitliches Körpertraining, dass das Ziel verfolgt, die Rumpfstabilität zu verbessern, die Tiefenmuskulatur zu stärken und die Beweglichkeit zu steigern. Besonders im Fokus steht hierbei der Rumpf mit dem sogenannte Powerhouse. Der Begriff Powerhouse kann im Deutschen mit “Kraftwerk” übersetzt werden. Es ist das Energiezentrum unseres Körpers aus dem wir Kraft schöpfen. Klingt esoterisch, ist es aber nicht. Die Pilates-Lehre ordnet unserem Powerhouse bestimmte Muskeln zu, die uns im Alltag zu einer stabileren Körperhaltung verhelfen und unsere Wirbelsäule schützen. Folgende Muskeln gehören zum engen Kreis des Powerhouses:

  • Beckenboden 
  • Transversus abdominis (Korsett-Bauchmuskel)
  • Zwerchfell (ein wichtiger Bestandteil der Atemmuskulatur)
  • Multifidus (vielspaltiger Muskel an der Wirbelsäule)

Was sind die Grundprinzipien der Sportart?

Die Grundprinzipien des Pilates lassen sich in 6 Subkategorien einteilen:

1. Kontrolle

Jede Übung im Pilates soll bewusst und kontrolliert ausgeführt werden. Es geht somit nicht nur um die Intensität der Bewegung, sondern vielmehr um die Qualität der Ausführung. Möglichst viele Wiederholungen zu schaffen oder Übungen möglichst schnell ausführen zu können steht im Pilates also nicht im Mittelpunkt.

2. Atmung

Beim Pilates wird die sogenannte Flankenatmung eingesetzt. Zudem gilt: Einatmung durch die Nase, Ausatmung durch den leicht geöffneten Mund. Die Atmung ist dabei ein wichtiger Bestandteil der Powerhouse Aktivierung. Mit jeder Ausatmung wird die Bauchdecke in Richtung Wirbelsäule gezogen und so bewusst die Beckenbodenmuskulatur aktiviert.

Lust mal zu testen? Legt hierzu einmal eure Handflächen auf die vorderen Rippen, sodass die Fingerspitzen zueinander schauen und sich berühren. Mit der Einatmung in die Rippenbögen gleiten die Fingerspitzen nun leicht auseinander. Mit der Ausatmung durch den leicht geöffneten Mund schieben sich die Rippenbögen wieder zueinander, wie eine Schiebetüre die geschlossen wird. Gleichzeitig zieht ihr euren Bauchnabel nach innen und oben. Gedanklich hilft das Bild eines Korsetts, das mit der Ausatmung geschlossen wird.

3. Zentrierung

Jede auszuführenden Bewegung soll ihren Ursprung in einer stabilen Körpermitte haben. Das Zentrum ist also das Powerhouse, das die Stützmuskulatur für jegliche Bewegungsabläufe darstellt. Es gilt: erst Powerhouse Spannung aufbauen, dann in die Bewegung gehen. 

4. Konzentration 

Versucht euch während einer Pilates Einheit nur auf die Übungen und euren Atem zu konzentrieren.

5. Präzision

Mit Pilates übt ihr Präzision in der Ausführung eurer Übungen. Ihr macht langsame Bewegungen in Einklang mit eurem Atemfluss. Meist haben die unterschiedlichen Pilates Übungen eine genaue Angabe, wann aus- bzw. eingeatmet werden soll.

6. Bewegungsfluss

Alle Bewegungen werden flüssig und weich ineinander übergehend durchgeführt, sodass keine stockenden oder abrupte Bewegungen gemacht werden.

Wer hat Pilates erfunden?

Nun haben wir bereits einiges über die Grundlagen der Pilates-Lehre gelernt. Aber wer steckt eigentlich hinter der Erfindung dieser Sportart?  Der deutsche Joseph Hubertus Pilates ist der Gründer des gleichnamigen Ganzkörpertrainings. Er wurde 1883 in Mönchengladbach geboren und litt bereits als Kind an Krankheiten wie Asthma. Diese körperlichen Einschränkungen nahm er im jungen Erwachsenenalter als Anlass, sich in der Anatomie und Sportwissenschaft weiterzubilden. Joseph Pilates ging als professioneller Boxer nach England und trainierte Scotland Yard in Selbstverteidigung.

Während des 1. Weltkrieges wurde er interveniert. Diese Zeit nutzte er, um westliche und östliche Körpertechniken zu studieren und entwickelte hieraus seine Trainingsmethode “Contrology”. Diese soll den Geist und Körper in Einklang bringen. Nach seiner Gefangenschaft ging Pilates zurück nach Deutschland und trainierte auch hier die Polizei in Selbstverteidigung sowie Ballett Tänzer mit seiner Contrology (Pilates) Methode. 

1926 wanderte er in die USA aus und lernte bei seiner Überfahrt nach New York seine spätere Frau Clara kennen. Sie beeinflusste die Pilates Lehre durch ihre Erfahrungen als Krankenschwester im späteren Verlauf ebenso positiv. 

Welche Arten von Pilates gibt es?

Prinzipiell unterscheidet man zwischen Mat Pilates und Reformer Pilates. Wie der Name Mat Pilates schon suggeriert, findet dieses Training auf einer Gymnastikmatte statt und kann mit oder ohne Kleingeräte durchgeführt werden. Bekanntes Equipment für diese Art von Pilates ist der Pilates Ring oder Pilates Soft Ball. Dabei eignet sich diese Art auch wunderbar für das Training zu Hause.

Das Reformer Pilates hingegen ist eher in Studios zu finden, da das benötigte Equipment relativ teuer ist und viel Platz einnimmt. 

Für wen ist die Sportart geeignet?

Pilates kann durch alle Altersgruppen hindurch praktiziert werden. Selbst für gesundheitlich angeschlagene Personen sowie während der Schwangerschaft kann mit einem speziell angepassten Training gearbeitet werden. Hier ist jedoch zu empfehlen ein Pilates Studio aufzusuchen, dass Kurse oder Personal Training für spezielle Krankheitsbilder wie Bandscheibenvorfall, künstliche Gelenke oder Pränatal Pilates anbietet.

Was benötigt ihr für das Training?

Für das klassische Mat Pilates benötigt ihr nicht viel: Eine Gymnastikmatte und bequeme Kleidung ist für Anfänger ausreichend. Nicht einmal Schuhe sind notwendig, da die Pilatesstunde barfuß oder mit speziellen Pilates Socken stattfindet. Alles rund um das Pilates Training findet ihr hier.

Wir hoffen, dass wir alle offenen Fragen zu diesem Thema im Beitrag beantworten konnten und ihr jetzt wisst, was genau Pilates ist. Solltet ihr noch mehr Fragen haben, dann kommentiert diese gerne unter dem Blogbeitrag.

Geschrieben von: