Zum Inhalt springen

Sportlicher Reisetipp: La Palma

Kategorie: Radsport

Sucht ihr noch nach einem sportlichen Urlaubsziel, mit mildem Klima und leicht zu erreichen? Wir haben dieses Jahr La Palma für uns entdeckt – und waren sehr beeindruckt von der landschaftlichen Vielfalt und den vielen Wander- und Sportmöglichkeiten.
La Palma liegt am westlichen Rand der Kanarischen Inseln. Unweit vom bekannteren, größeren Inselnachbarn Teneriffa, ist die kleine Insel La Palma einfach per Fähre oder per Direktflug aus Deutschland zu erreichen. Die Vulkaninsel gilt mit ihrem über 1000 Kilometer großen Wanderweg-Netz als das Wanderparadies schlechthin. Und wohl auch als Rentnerparadies – das war zumindest unser Eindruck, als wir unsere Mitreisenden im Flugzeug trafen. Aber das spricht ja für Gemütlichkeit und Erholung und sollte uns nicht weiter stören.

Mountainbiken im Paradies

Unser Plan war ein Mountainbike-Urlaub. Ankunft am Airport Santa Cruz, rein in den günstigen Mietwagen, und los auf Erkundungstour – wir waren von Anfang an beeindruckt: Die Vulkaninsel La Palma steigt von der flachen, immer sonnigen Küstenregion auf in das Vulkangebirge im Insel-Inneren, bis zum höchsten Gipfel auf 2400 Meter. Sobald man 10 Minuten Autostrecke zurückgelegt und die 1000 Höhenmeter erreicht hat, wechselt das Klima  komplett: Statt 26 Grad im Sonnenschein ist diese Gipfelregion meist wolkenverhangen und deutlich kühler.
Wie das Klima wechselt sich auch die Vegetation ab: regenwaldähnliche, immergrüne Schluchten mit Wasserfällen und Bächen; trockene und imposante Pinienwälder in den höheren Lagen; Mondlandschaften aus erstarrten Magma-Strömen und schwarzem Vulkansand – und auch wunderschöne schwarze Sandstrände und in Felsen gelegene, türkisblaue Naturschwimmbecken. Und wir befürchteten, dass es uns während unseren 2 Wochen auf La Palma langweilig werden könnte! Nichts da – diese imposanten Landschaften mussten wir natürlich erkunden.
Der klassische Weg ist natürlich das Wandern: Es gibt unzählige Wandervorschläge, über gut ausgeschilderte, nicht immer gut ausgebaute Wege – aber das macht es gerade spannend. In der Caldera durchstreiften wir leere Flussbetten, in denen wir über noch übriggebliebene Bäche sprangen und kletterten. Von der „Schmugglerbucht“, wo Häuschen in und unter einem Felsvorsprung eingemeißelt sind, stiegen wir schweißtreibende 850 Höhenmeter auf, vorbei an Felshöhlen und Ziegenherden. An Wolkenbänken vorbei wanderten wir durch die Pinienwälder am Kraterrand. Immer sportlich, mit herrlichen Ausblicken und fernab von großen Touristenströmen. Unterwegs trafen wir nur vereinzelt Wanderer – und einige Trail-Läufer, die die vielseitige Landschaft laufend und springend durchquerten.

La Palma - Wunderschöne Natur!

Aber zurück zu unserem Ursprungsplan: Dem Mountainbiken. Wir fanden einen deutschen Anbieter, der Räder verleiht und Touren organisiert – ohne Guide schickte er seine Gäste nicht los – da seien die Trails und Schluchten zu unvorhersehbar und gefährlich. Also buchten wir eine Tagestour – nicht ganz günstig, aber es hat sich gelohnt: Auf hochwertigen Fully-MTBs mit extra langem Federweg  hatten wir jede Menge Fahrspaß auf steinigen, später nadelbedeckten Waldwegen und schließlich auf sandigen Wegen durch die atemberaubende Vulkanlandschaft.
Technisch nicht ganz einfach, aber ein echtes Erlebnis für Mountainbiker! Für uns blieb es am Ende die einzige Tour. Aber für ambitioniertere Biker wird auch Downhill und Singletrail geboten. Günstiger wird es, wenn man ein 5-Touren-Paket bucht.
Und dann war da natürlich noch der relaxte Teil der Reise: Obwohl La Palma nicht als klassische Badeinsel gilt, gibt es doch viele kleine Strandbuchten zu entdecken. Wir waren an über 10 verschiedenen Stränden schwimmen, und auch im Pool unserer Finca. In kleinen Fischerdörfern haben wir frisch gefangenen Fisch verspeist, oder direkt an der Finca gegrillt. Und danach den abendlichen Sonnenuntergang über dem Meer bewundert.

Gesamturteil:
La Palma ist über das ganze Jahr hinweg ein sommerlich-mildes, leicht zu erreichendes Urlaubsziel, auf dem man sich sportlich austoben kann, ob beim Wandern, Trail-Running, Klettern, Tauchen oder Mountainbiking – und anschließend in ruhiger Atmosphäre am Strand oder an der Finca entspannen kann. Eine optimale Mischung aus Aktivurlaub und Erholung!

Geschrieben von: