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HRP-Autonomie und “Engagement and Wellbeing Survey”

HRP-Autonomie unserer Partner

Mit dem 2019 ins Leben gerufenen Autonomie-Programm Human Responsibility in Production (kurz: HRP) plant DECATHLON, dass ab 2025 90 % der Partnerstandorte ihre Risiken selbst managen und ihre unternehmerische Verantwortung für Arbeiter:innen selbst überprüfen können. Dieses ambitionierte Programm hat folgende Ziele:

  • Orientierung unserer Lieferanten in Richtung einer nachhaltigen sozialen Performance und kontinuierlichen Verbesserung mithilfe von Selbstbewertungs-Tools
  • Förderung der Flexibilität und Effizienz unserer Partner durch das Treffen eigenständiger Entscheidungen auf lokaler Ebene

Um ein Autonomie-Zertifikat zu erhalten, müssen die DECATHLON Partner mehrere Kriterien erfüllen, die zeigen, dass sie ihre sozialen Risiken mithilfe von zuverlässigen Systemen autonom managen und Informationen transparent weitergeben. Diese Kriterien lauten:

  • Mindestens Niveau B im HRP-Bewertungsraster von DECATHLON
  • Nachweis einer erhöhten Performance und kontinuierlichen Verbesserung bei den sozialen Indikatoren
  • Begleitung durch eine:n interne:n Prüfer:in, dessen:deren Ausbildung von DECATHLON bestätigt wurde
  • Durchführung von mindestens einer Selbstbewertung gemäß dem Bewertungsraster von DECATHLON und Bekanntgabe der Ergebnisse
  • Jährliche Durchführung eines vertraulichen "Engagement and Wellbeing Survey" (s.u.), um das Level des Wohlbefindens der Mitarbeiter:innen zu ermitteln.

2021 nahmen 36 Partnerstandorte am Autonomie-Programm HRP teil. Es ist zu beachten, dass vier Lieferantenstandorte bereits 80 % der technischen Anforderungen erfüllt hatten und mit dem Erhalt des Autonomie-Zertifikats Anfang 2022 rechneten. Autonome Lieferanten müssen ihre Zertifikate halb so oft erneuern, wie die Audits ursprünglich stattfanden. Wenn das Intervall anfangs beispielsweise bei zwei Jahren lag, sind nach Erhalt des Zertifikats vier Jahre ausreichend.

Engagement and Wellbeing Survey

Interview mit Lilian Meyer, Leaderin HRP-Autonomie-Programm

Lilian Meyer, Leaderin HRP-Autonomie-Programm bei DECATHLON

In 2021 wurde in vier Pilotländern (China, Indien, Bangladesch und Vietnam) ein neues Umfragetool zur Messung der Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen auf Basis des von Nike® entwickelten und von mehreren Unternehmen in der Textilbranche eingesetzten "Engagement and Wellbeing Survey" eingeführt.

Warum nimmt DECATHLON an dem Projekt Engagement and Wellbeing Survey teil?

Eine kontinuierliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Produktion ist nur möglich, wenn alle Mitarbeiter:innen an einem Strang ziehen. Dank der Selbstbewertung der Lieferanten zu den sozialen Risiken und des neuen Umfrage-Tools haben wir nun einen vollständigen Überblick darüber, was an den verschiedenen Standorten geschieht, und können so festlegen, in welchen Bereichen Verbesserungsbedarf herrscht. Das Projekt bietet uns gleichzeitig die einzigartige Möglichkeit, soziale Herausforderungen zu identifizieren, auf die wir in Zukunft reagieren müssen und die unseren Prozess auf United-Ebene prägen werden. Mithilfe der von Nike® entwickelten Umfrage möchten wir unsere Kräfte mit denen anderer großer Unternehmen aus der Branche bündeln, um den Arbeiter:innen in der Produktion die Möglichkeit zu geben, sich unter Wahrung ihrer
Privatsphäre freier zu äußern. So können wir auch eine Anhäufung von Tools und sowie von Anfragen an unsere Lieferanten und ihre Arbeiter:innen vermeiden.

Wie funktioniert dieses Umfrage-Tool?

Wir haben mehrere externe Dienstleister beauftragt, insbesondere Labor Solutions und KNO, uns bei der Implementierung des Engagement and Wellbeing Survey zu unterstützen. Diese beiden Unternehmen passen sich an die Situation jedes Lieferanten an, um den Befragten individuelle Unterstützung zu bieten (Internetzugang, Verfügbarkeit von Smartphones, von den Mitarbeiter:innen gesprochene Sprachen usw.) und garantieren ihnen dabei Vertraulichkeit und einfachen Zugang. Diese Umfrage behandelt sechs Themenbereiche:

  • Weiterbildung
  • Kommunikation
  • Stress am Arbeitsplatz
  • Löhne und Gehälter
  • Gesundheit und Sicherheit
  • soziale Beziehungen

Nach Analyse der Ergebnisse und mit Unterstützung durch unsere externen Dienstleister stellen unsere Partner Maßnahmenpläne auf, um den Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter:innen gerecht zu werden. Zudem entwickeln sie Routinen, um eine regelmäßige Überwachung sicherzustellen.

Wie sehen die Ergebnisse der ersten Pilotprojekte aus?

Mehr als 15.000 Mitarbeiter:innen von zehn Produktionsstandorten haben sich bereits geäußert, und die ersten Ergebnisse sind sehr vielversprechend. Bei unserem Lieferanten OMAX beispielsweise nehmen jeden Monat bis zu 76 % der Mitarbeiter:innen teil. Nach der ersten Umfrage konnten 13 Korrekturmaßnahmen ergriffen werden, und die Fluktuationsrate ist um 5 % gesunken. 100 % der Manager:innen geben an, zufrieden mit dem Programm zu sein und es beizubehalten, um die Erwartungen ihrer Mitarbeiter:innen besser zu verstehen. Aufgrund dieser ersten Ergebnisse haben wir beschlossen, das Engagement and Wellbeing Survey 2022
an 40 Produktionsstätten zu implementieren.