Es ist immer etwas Besonderes, wenn man als Hobbysportler an Wettkämpfen teilnimmt. Noch aufregender wird es, wenn man diese auch noch im Team bestreitet. Und wenn das ganze Event dann noch zu den größten Sportveranstaltungen weltweit gehört und in der schönsten Stadt der Welt veranstaltet wird, ist Herzrasen vorprogrammiert.
Dementsprechend aufgeregt waren wir alle vor der Teilnahme am World Triathlon Hamburg. Zum Glück starteten wir als Staffel – so steht man nie alleine in der Wechselzone.
Wenn dann richtig – wir melden für die olympische Distanz
Angetreten sind wir mit zwei Staffeln – einer reinen Männer- und einer reinen Frauenstaffel. Die Teamnamen verraten den Ursprung der Idee: „Team Guter Vorsatz“. Die Anmeldung erfolgte nicht ganz nüchtern am Silvesterabend. ;-) Ziele soll der Mensch haben, gesünder leben steht auf der Agenda, da kam uns die Staffel-Idee sehr gelegen. Und da wir kein Fan von halben Sachen sind, wurde natürlich direkt für die olympische Distanz gemeldet: 1,5km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen. Für einen Einzelnen ein ganz schöner Brocken, auf drei Rücken verteilt ziemlich machbar.
Der Arbeitsweg wird zur Trainingsstrecke
Die Vorbereitungszeit gestaltete sich relativ entspannt, da man mit einer Teildisziplin ein überschaubares Trainingspensum vor sich hatte.
Nachdem das entsprechende Equipment mit B’twin Rennrad und farblich passendem Rad-Outfit zugelegt war, wurde für mich persönlich der tägliche Arbeitsweg von 60 km hin und zurück zur Trainingsstrecke.
Mein Freund nutzte parallel das von Decathlon angebotene kostenlose wöchentliche Schwimmtraining im Merkel‘schen Bad in Esslingen. Als Einziger mit einer ihm fremden Disziplin war es sehr hilfreich, sich mit einer professionellen Schwimmtrainerin auf den Triathlon vorzubereiten. Nicht ohne Grund ist für viele Sportler die Schwimmdisziplin der Anlass nicht an einem Triathlon teilzunehmen, denn sie ist die technisch anspruchsvollste.
Jetzt gibt es kein Zurück mehr
Am Tag des Wettkampfs wurde deutlich, dass die Staffel beim Hamburger Triathlon schon lange kein reines Hobbyevent mehr ist. In der Wechselzone tummelten sich die hochwertigen Rennräder, beim Sprung in die Alster war kaum ein Schwimmer ohne Schwimmanzug zu sehen und auch beim Laufen war bei vielen Teilnehmern das Equipment professioneller als der Sportler selbst. Egal, das darf einen nicht einschüchtern. Ein Klapprad mit Quietsche-Ente auf der gegenüberliegenden Seite beruhigte mich etwas. Es gibt sie doch noch – die Teilnehmer, die sich nicht um solche Ausrüstungsfragen scheren.
„Genießt das Rennen und habt einfach Spaß“. Das sagt sich leicht, wenn man jedoch mit drei Pärchen quasi direkt gegeneinander antritt, kommt automatisch der Wettkampfmodus.
Dann noch Männer gegen Frauen, da bleibt eine gewisse Spannung nicht aus. Dank einer Live-App, die jederzeit Zwischenzeiten übermittelte sowie einer Streckenführung, die es ermöglichte beim Radfahren und Laufen seine Verfolger mehrmals auf der Strecke zu sehen, war man jederzeit über den Abstand informiert. Welcher Sportler kennt das nicht – in solchen Situationen läuft man zur Höchstform auf. In diesem Fall sogar mit dem glücklicheren Ende für die Frauen. ;-)
Wir kommen wieder – 2017 sind wir erneut am Start
Das absolute Highlight neben einer Strecke, die u.a. durch die Alster und über die Reeperbahn führte sowie dem Support durch Familie und Freunde war natürlich der gemeinsame Zieleinlauf.
In Hamburg heißt das ab über den Rathausmarkt, mitten durchs aufgebaute Stadion und sich von der Menge feiern lassen. Ein absolutes Gänsehautgefühl. Nach tiefgehenden Analysen der erbrachten Leistungen sowie kleineren Sticheleien zählte am Ende nur die gemeinsame Teilnahme und der Wunsch: 2017 sind wir wieder am Start. Es war einfach zu geil! :-)
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