Zum Inhalt springen

Mein Studium – Jahre im ICE-Decathlon

Kategorie: Erfahrungsbericht

Vor drei Jahren habe ich den Süden Deutschlands hinter mir gelassen und bin nach Hamburg gezogen, um dort bei DECATHLON dual zu studieren. Doch wie kam es überhaupt dazu?

Ich hatte mich an der Dualen Hochschule in Riesa für den Studiengang Eventmanagement bei DECATHLON beworben. Beim Standort war ich flexibel und gab unter anderem auch Hamburg an. Ich kannte DECATHLON noch nicht und wusste auch nicht, dass in Hamburg noch keine Filiale existierte. Meine Bewerbung ist zu meinem Filialleiter David durchgesickert. Er hat mich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Dabei war sein Hauptgedanke: "Eine duale Studentin braucht Aufmerksamkeit, kann das funktionieren, wenn ich eine Filiale eröffnen werde?". Schnell konnte ich ihn von mir überzeugen. Ich wiederum wurde überzeugt durch seine Worte: "Bei DECATHLON gibt es einen eigenen Studiengang, bei dem du ab und zu Präsenzphasen in Unna hast. Ich werde dich unterstützen und Events kannst du jederzeit organisieren". So kam es, dass ich statt Eventmanagement, Handelsmanagement & E-Commerce studierte.

Neue Stadt, neue Filiale

Zwei Monate später, Mitte August, zog ich nach Hamburg. Hamburg zeigte sich unerwartet von seiner schönsten Seite. Es war brütend heiß. Mein erster Tag war nicht wie ein üblicher Start bei DECATHLON, denn unser Geschäft hatte noch nicht geöffnet. Wir hatten vier Wochen Zeit für die Implantationsphase. Diese Zeit werde ich nie vergessen. Wir hatten sehr viel Spaß, haben aber auch gut gearbeitet. Es gab noch keine Kunden und nach Feierabend konnte ich Hamburg entdecken. Am 26.09.2016 war es dann soweit und wir haben unsere Türen geöffnet. Es war ein unglaubliches Gefühl und die Hütte brannte. Meinen Start durfte ich in der Bergsport-Abteilung erleben. Die ersten Wochen verflogen und Mitte Oktober begann dann mein Studium.

Ein komplett neuer Studiengang

Das Studium ist semi-virtuell organisiert: Jede Woche ist der/die Student*in einen Tag freigestellt, um mit der Online-Lernplattform zu lernen. Zusätzlich findet alle 5-7 Wochen am Hochschulstandort in Unna von Montag bis Freitag eine Präsenzphase statt. Das Konzept hat so großen Anklang gefunden, dass es mittlerweile einen weiteren Standort für die Südfilialen gibt. Pro Semester werden 5 unterschiedliche Module behandelt. Mein Jahrgang war der erste, welcher nur aus DECATHLON Studenten bestand, aus fast allen Standorten deutschlandweit. 

Bevor allerdings die erste Präsenz losging, kamen wir für ein Onboarding-Wochenende zuvor am Standort zusammen, durften uns gegenseitig kennenlernen und die Hochschule erkunden. Wasserski fahren bei 10 Grad war das Highlight des Wochenendes.

Am Montag ging es los mit unserer ersten Vorlesung, jeden Tag ein anderes Fach von 9-18 Uhr ist eine Herausforderung für das Gehirn. Daher waren wir am Freitag froh, alle nach Hause fahren zu können. Auf dem Campus lebten wir zu dritt in Studentenwohnungen zusammen. Es blieb auch Zeit für gemeinsamen Sport, regen Austausch, gutes Essen und nettes Beisammensein. Nach jedem Semester wird durch die Zentrale eine Projektwoche für die Studenten von DECATHLON Deutschland organisiert. In dieser Woche wird ein Modul des jeweiligen Semesters aufgegriffen und anhand aktueller Projekte wird das theoretische Wissen mit der Praxis verbunden.

Unsere ersten DECATHLON-Absolventen

Eigene Projekte und Personalverantwortung

Während der Zeit in der Filiale durfte ich mich an verschiedenen Projekten beweisen. Daher verteilte sich die Lernzeit anfangs noch mehr über das Semester, später ballte es sich zum Semesterende. Im Laufe der Zeit verbrachte ich mehr Zeit in der Filiale als auf der Lernplattform. Ich liebe meinen Job und bin eher praktisch gepolt.

Im zweiten Semester hatten wir die erste Studienarbeit - für mich als Schreibanfängerin eine große Hürde. Den Sommer erlebte ich in der Abteilung Wassersport und meine ersten Permanenzen begannen (Bluse, Schminke, Permanenz-Schlüssel und los ging es). Ein Permanenter ist der Tagesverantwortliche in der Filiale. Die Aufgaben umfassen: Das Öffnen oder Schließen der Filiale, Kassen Ein- oder Auszählen, Organisieren eines reibungslosen Tagesablaufs (keine Kassenschlangen etc.), Kundenbeschwerden und Lösen von anderen Herausforderungen.

Im dritten Semester bekam ich mein erstes eigenes Team: Wintersport in Hamburg. Wer hätte gedacht, dass wir dort auch Schlitten verkaufen würden?! In diesen 6 Monaten kam ich sehr an meine Grenzen: Studium (Recht, internes Rechnungswesen, Steuerlehre etc.) und ein Team zu leiten bedarf einer guten Organisation. Doch auch das dritte Semester wurde gemeistert. Und die Abteilung Wintersport auch.

Danach gab es große Anpassungen für die Sportart - mehr Platz und mehr Auswahl für die kommende Saison. Nach dem Modul internes Rechnungswesen im 3. Semester an der Uni, war dies das Thema der Projektwoche im Unternehmen. Im Rahmen dieser sollten wir Betriebsrechnungen von verschiedenen Filialen analysieren und Verbesserungsvorschläge erarbeiten. Daraufhin durfte ich gemeinsam mit unserem Filialleiter Monat für Monat unsere Betriebsrechnung analysieren und stellten Aktionspläne auf. Später kam das Projekt Umbau dazu, bei DECATHLON muss regelmäßig je nach Saison Produkten umgebaut werden. Dieses Projekt entpuppte sich als größer als gedacht. Das 4. Semester und der Umbau waren vorbei. Daraufhin durfte ich mich nochmal mit dem Bereich Wintersport beweisen.

Mein Abschluss zum Greifen nahe

Noch im 5. Semester im Dezember wurde die Verantwortung von 20 Sport Leadern auf 5 Köpfe, sogenannte Sport Leader+, verteilt. Auf Wintersport bekam ich noch Bergsport oben drauf. Mein Traum-Verantwortungsbereich und auch das größte Highlight in den 3 Jahren. Im Studium musste ich 5 Studienarbeiten und einen Praxisbericht bis März abgeben. Ab Ende Januar wurde es dann sehr sportlich. Das 5. Semester habe ich mit großem Aufatmen bestanden. Und dann ging alles noch schneller. Das Ende der Saison bei Wintersport, die Bergsport Hochsaison vorbereiten - Rekrutieren, Schulen, Organisieren.

Der Spagat zwischen Fläche, Laptop-Arbeit und Studium war groß. Doch meine Kollegen, mein Filialleiter und vor allem mein Team unterstützen mich sehr, was unglaublich war. Ein paar Wochen wurde mir der Rücken frei gehalten, um mich nochmals mit voller Kraft auf das Studium konzentrieren zu können - zurückgezogen auf dem Bauernhof meiner Eltern. In Ulm, Senden und München habe ich Kundenbefragungen für meine Bachelorarbeit durchgeführt. Nun war alles geschrieben, die Saison Bergsport quasi vorbei. Ein nächstes Highlight: Drucken und Binden der Bachelorarbeit. Eine Stunde konnte ich nicht aufhören zu grinsen. Doch als duale Studentin geht es nicht, sofort mit dem Aperol Spritz anzustoßen. Kurzer Moment Student, dann rufen die Arbeit und das Team wieder.

Der ICE DECATHLON - 3 Jahre wie im Schnellzug

Hannah und ihr Filialleiter David bei der Abschlussfeier

Ich bereue keine einzige Minute, mich für dieses Studium entschieden zu haben. Doch hättet ihr mich kurz vor den Prüfungen gefragt, dann hätte ich anders geantwortet. Ich habe viele Menschen ins Herz geschlossen und nehme viel Erfahrung mit. Ich bin an meine Grenzen gekommen und wieder aufgestanden. Dabei waren immer meine Kollegen, meine Familie, meine Freunde und mein Filialleiter David an meiner Seite. Danke für alles!!!

Für mich war diese Art von Studium perfekt. Ich bin sehr praktisch veranlagt und konnte viel lernen - in der Filiale durch Projektverantwortung und diese in Verbindung mit dem Studium. Das Ziel war es, nach dem Studium Teamleiterin zu werden - das habe ich während des Studiums schon abgehakt. Jetzt bin ich bereit für mehr :-)

Möchtest du dich noch tiefer über unseren DECATHLON Studiengang informieren? Dann schau doch mal auf unserer Karriereseite vorbei oder bewirb dich direkt!

Geschrieben von: