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Auf dem Platz: Mit Cecilia Gaspar

Kategorie: Fussball

Deutschland steht im Viertelfinale der Europameisterschaft. Jetzt wird es ernst und hoffentlich auch spannend. Natürlich ist der Fußballsommer auch bei uns im Decathlon Team ein riesen Thema. Unter den Kollegen wird getippt, spekuliert und mitgefiebert – für unsere deutsche Elf, als französisches Unternehmen aber natürlich auch für das Team der Gastgeber aus Frankreich. Aber eigentlich auch für viele andere Mannschaften auf dem Platz – denn in unserem Decathlon Team sind so einige Nationalitäten und damit auch die verschiedensten Fan-Blöcke vertreten.

Die einen unter uns sind mehr, die anderen eher weniger fußballverrückt und dann haben wir da noch wirkliche Profis im Haus. Kollegen, die nicht nur unglaublich viel über Fußball wissen, sondern selbst eigene beeindruckende Fußball-Karrieren hinter sich haben und nun bei Decathlon arbeiten. Wir werden uns mit ihnen in den nächsten Wochen unter der Serie „Auf dem Platz“  über Fußball, ihre persönliche Karriere und die EM unterhalten und freuen uns auf spannende Geschichten, Einblicke hinter die Kulissen und so manch hilfreiche Tipps.

Karriere International – Cecilia Gaspar unterstützt nun den Decathlon Kader

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Neben Zoltan Sebescen haben wir noch einen zweiten Hochkaräter im Team: Cecilia Gaspar, die ehemalige ungarische Fußball-Nationalkapitänin. Ihre Begeisterung für Ballsport zeigte sich schon im Kindesalter und so spielte sie seit ihrem sechsten Lebensjahr in ihrer Heimat Budapest höherklassig Handball. So lernte sie als Spielmacherin schon früh sich und andere zu sportlichen Höchstleistungen zu pushen und konnte taktische Spielzüge verinnerlichen. Aber auch sonst war sie schon immer für sämtliche Sportarten zu begeistern und entdeckte beim Kicken auf der Sportschule, dass sie auch mit dem Fuß den Ball geschickt an den Mitspielern vorbeidribbeln kann. Also trainierte sie hart bei ihrem ersten Verein, dem 1. FC Femina und konnte bald Erfolge feiern.

Die ungarische Frauenfußballwelt aufmischen

In den Anfangszeiten ihrer Fußballkarriere war Frauenfußball in Ungarn noch nicht so populär, es gab nur zwei Frauenfußballligen im ganzen Land. Beim Rekordmeister FC Femina überzeugte Cecilia durch ihre Zielstrebigkeit und konnte mit ihrer Mannschaft fünf Meistertitel nach Budapest holen. Nach nur einem Jahr wurde sie dann in die U19-Mannschaft ihres Landes aufgenommen und der Ehrgeiz packte sie noch mehr. Sie wollte gerne nach Deutschland, einem Land, in dem auch in den 2000-ern der Frauenfußball schon bekannter war als in Ungarn. In der Spielzeit 2006/2007 schaffte sie es gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen vom FC beim UEFA Women’s Cup unter die besten 16 Mannschaften.

Cecilia im Nationaltrikot von Ungarn

So ebneten sie in der Champions League auch den Weg für weitere ungarische Mannschaften und die Mannschaft wurde zu einem Vorbild vieler junger Fußballerinnen. Insgesamt acht Jahre lief sie in den Vereinsfarben des 1. FC Femina auf dem Platz auf.

Neben dem Champions League Erfolg gab es in dieser Zeit auch ein zweites großes Highlight, auf das sie sehr stolz ist: Ihre Spiele für die ungarische Nationalmannschaft. Nachdem sie im U19-Kader schon Länderspiel-Luft schnuppern konnte, gab sie ihr Debüt für die A-Nationalmannschaft 2005 beim Sieg gegen die slowenische Mannschaft. Insgesamt stand sie für die Auswahl Ungarns 27x auf dem Platz, unter Anderem auch als Kapitänin. Noch während sie im Nationalmannschafts-Kader trainierte, machte sie sich auf in ein neues Abenteuer: Bundesligaspielerin in Deutschland.

Sportwissenschaft in der Theorie und Praxis

Noch während ihrer aktiven Zeit beim 1. FC Femina und als Kapitänin der Nationalmannschaft studierte Cecilia Sportwissenschaft und Sport auf Lehramt an der Universität Budapest. Zur Saison 2008/2009, nach Abschluss ihres Studiums, wechselte sie zum damaligen Erstligisten TSV Crailsheim. Somit konnte sie sich endlich ihren Wunsch, für einen deutschen Bundesligaverein zu kicken, erfüllen. Bei 20 Spielen stand sie für die baden-württembergische Mannschaft auf dem Platz. Danach folgte eine Halbsaison für die SG Essen-Schönebeck. 2010 verschlug es sie aus beruflichen Gründen dann nach Franken. Dort schnürte die Mittelfeldspielerin ab sofort für den damaligen Bayernligisten ETSV Würzburg die Fußballschuhe. Zu dieser Zeit kam sie als Doktorandin an die Universität Würzburg und arbeitete später auch in der Würzburger Decathlon Filiale als Teamleiterin. Mit dem ETSV schaffte sie in ihrer ersten Saison den Aufstieg in die Regionalliga und im darauffolgenden Jahr den Sprung in die zweite Bundesliga. In dieser Liga fühlte sich Cecilia am wohlsten – man ist spielerisch stark gefordert, bekommt aber trotzdem noch den Spagat zwischen Beruf und Fußball hin.

Ihre Leidenschaft für den Sport sowohl auf dem Rasen als auch beruflich bei Decathlon ausleben zu können, war für sie die perfekte Kombination. Das französische Unternehmen kannte sie schon aus ihrer Heimat Ungarn und blieb ihm auch bis heute treu. Aus privaten Gründen kam sie nach dem Abstecher nach Crailsheim wieder zurück nach Baden-Württemberg, wo sie jetzt in der Decathlon Zentrale in Plochingen arbeitet und ihren bisherigen Lieblingsverein gefunden hat, den SV Hegnach. Beim Viertligisten fühlt sich Cecilia pudelwohl und freut sich auf viele weitere Herausforderungen – auf dem Platz und im Job.

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